Erfolgsstrategien für DJs und Events

Fazit 72 Es gibt zudem auch methodische Beschränkungen. Es wurden keine standardisierten Befragungen mit DJs und Veranstaltern geführt, sondern qualitative Interviews, die auch wiederum nur Teilbereiche der elektronischen Musikszene zum Gegenstand hatten. Gleichermaßen wurden mit Besuchern von elektronischen Veranstaltungen keine Tiefeninterviews bzw. Fokusgruppengespräche durchgeführt. 6.2 Weiterer Forschungsbedarf und Ausblick Die zuvor aufgezeigten Grenzen bieten zugleich Anknüpfungspunkte für weitere Forschungsprojekte. Der Zeitpunkt-bezogene Charakter der Untersuchung stellt den Ausgangspunkt für eine Langzeitstudie dar, welche weitere Erkenntnisse über die dauerhafte Gültigkeit der Ergebnisse und Entwicklungen bezüglich der Akteure der elektronischen Musikszene in Deutschland liefern würde. Darüber hinaus kann man die Forschung replizieren und auf die elektronischen Musikszenen anderer Länder ausweiten. Auch über eine inhaltliche Ausweitung und umfangreichere empirische Ursachenforschung bei DJs und Veranstaltern können weitere inhaltliche Ergebnisse erreicht werden. Die in Kapitel 5 abgeleiteten Erfolgsstrategien sollten mittels einer weiteren Befragung überprüft werden. Auch besteht die Möglichkeit, diese Maßnahmen auf ihre Effizienz und Effektivität hin zu beurteilen. Diese weiterführenden Forschungsaktivitäten sind empfehlenswert, um die Entwicklungen der elektronischenMusikszene aufzuarbeiten. Die technischen Fortschritte, welche die Szene – wie mehrfach in dieser Arbeit aufgezeigt – geprägt haben, werden auch zukünftig voranschreiten und ein dominanter Faktor sein. Die zunehmende Digitalisierung, welche diese auch weiterhin betreffen wird, ermöglicht es, dass DJs bald nicht mehr zwingend vor Ort anwesend sein müssen. Die Übertragung von Musik und Bild des DJs in den Club erfolgt dann über digitale Leitungen, und der DJ wird nur noch über die Projektion einer Webcam auf großen Bildschirmen den Gästen präsent sein.453 Ob dies allerdings für die elektronische Musikszene förderlich ist, bleibt abzuwarten bzw. gilt es zu erforschen. Die Digitalisierung betrifft auch das Produzieren von Musik. Das Aufnehmen im Studio wird ergänzt durch Co-Creation, d. h. Beteiligung der Rezipienten durch Formen der Interaktivität.454 Vorreiter hierfür ist z. B. David Guetta, der seine Fans aufgerufen hat, ihm Tonaufnahmen zu senden, die er im EM-Song 2016 verarbeitet.455 Die Integration der Rezipienten ist ein allgemeiner Marketingtrend, den es auch für lokale DJs zu beobachten gilt. 453 Vgl. Focus (2016), o. S.; Garnier, Brun-Lambert (2013), S. 275. 454 Vgl. Lange, Bürkner (2013), S. 152. 455 Vgl. Kurier.at (2015), o. S.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY5